Kontrolle der Inflation durch die Anpassung der Preisstrategie im Online-Handel

Die aktuelle weltwirtschaftliche Situation stellt sowohl Verbraucher wie auch Händler vor neue Aufgaben. Die eingehende Inflation ändert zwangsweise das Kaufverhalten, wodurch die Umsätze stark zurückgehen. Doch mit der richtigen Herangehensweise ist es auch möglich, trotz der Inflation Geld zu verdienen.

Nicht zu unterschätzen sind auch die steigenden Rohstoffkosten und die Energiepreise, die es den Unternehmern zusätzlich erschweren, ein ansprechendes Angebot zu ermöglichen. Um solche Krisensituationen souverän zu meistern, sind Preisstrategien notwendig, damit der Online-Handel während dieser Phase ausreichenden Umsatz generiert. Denn vor allem die Verbraucher in Deutschland reagieren meist sehr sensibel auf Preisänderungen. Aus diesem Grund wird ein gut durchdachtes Konzept benötigt, um die Preise zu erhöhen, ohne dabei Kunden zu verlieren.

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Ausarbeitung der Preisstrategie

Man muss als Verkäufer gezielte Gegenmaßnahmen für die Inflation ergreifen. Gerade der Wechsel zwischen Preissenkung und Preiserhöhung stellt viele Unternehmer auf die Probe. Dennoch ist es möglich, eine Strategie zu erarbeiten, bei der beide Seiten berücksichtigt werden. Langfristig werden alle Marktteilnehmer eine Preisstrategie erstellen müssen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, bereits früh zu beginnen. Im Vorab sollte man sich folgende Fragen stellen:

  • Welche Produkte können stärker erhöht werden, aufgrund einer geringen Elastizität?

  • Bei welchen Produkten sollten keine starken Preiserhöhungen stattfinden?

Anschließend kann man sich als Seller auf die Inflation vorbereiten, damit weiterhin Verkäufe generiert werden und der Umsatz nicht sinkt.

Als erstes ist es wichtig, dass man die Preiselastizität des gesamten Sortiments ermittelt. Die Preisanpassungen erfolgen auf Grundlage der Elastizität der unterschiedlichen Artikel. Dabei werden vor allem die Preise von Artikeln, die am wenigsten elastisch sind, erhöht. Die Preise der elastischsten Artikel sollten dementsprechend gesenkt werden. Anschließend setzt man den optimalen Preisabstand für jeden Artikel fest. Dabei muss selbstverständlich die Preiselastizität zwischen dem eigenen Produkt und der Konkurrenz berücksichtigt werden. Mehr zur Preiselastizität und der Ermittlung des perfekten Preises finden Sie hier.

Wichtig ist zudem, die Konkurrenz immer im Auge zu behalten. Wer Preise erhöht, während seine Konkurrenten dies nicht tun, kann erwarten, dass einige seiner Kunden an die Konkurrenz verloren werden. Deshalb ist es notwendig, die Konkurrenzpreise effizient zu überwachen, um große Preisunterschiede zu vermeiden. Dazu sollte man als Händler in Werkzeuge zur Preisautomatisierung investieren, um die Preisschwankungen der Konkurrenz so im Auge behalten zu können. Weitere Gründe für die Verwendung eines solchen Tools können Sie hier nachlesen.

Gerade in der aktuellen Situation ist es wahrscheinlich, dass man im Onlinehandel regelmäßige Preisänderungen durchführen muss.

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Quelle: https://www.ionos.de/startupguide/unternehmensfuehrung/preiselastizitaet-der-nachfrage/

Welche Preiserhöhungen sind zulässig?

Grundsätzlich kann man annehmen, dass im Zuge der Inflation früher oder später die meisten Verkäufer ihre Preise anpassen werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass nicht jede Preiserhöhung gerechtfertigt ist und Kunden schnell merken, wenn sich der Preis ändert.

Bevor Sie also eine Preiserhöhung vornehmen, berechnen Sie zunächst eine Marge, die Sie für das jeweilige Produkt einhalten möchten. Danach sollten Sie prüfen, wie groß der Preisunterschied im Vergleich zum vorherigen Preis ist, aber auch, ob der eigene Preis weit über dem Preis der Konkurrenz liegt. Wenn Sie mit Ihrem Preis weiterhin deutlich unter der Konkurrenz liegen, so müssen Sie sich meist keine Sorgen um einen eventuellen Verlust von Kunden machen.

Wenn Sie bereits ein automatisiertes Tool zur Preisüberwachung verwenden, so können Sie die Preisbildung der von Ihnen gewählten Konkurrenzprodukte stets verfolgen. Merken Sie dabei, dass die Preise beginnen zu steigen, so könnte dies der perfekte Moment sein, Ihre eigene Preiserhöhung durchzuführen. Schnell können Sie auch herausfinden, welche Verkäufer ihre Preise bereits erhöhen mussten und wie sich ihre Preise entwickelt haben.

In den meisten Fällen reagieren Kunden verständnisvoll, da die Inflation ein bereits bekanntes Problem sowohl für Käufer, als auch Verkäufer darstellt. Dennoch sollten Sie die Situation nicht ausnutzen, um den Preis drastisch in die Höhe zu treiben. Dies könnte sich im Nachhinein nämlich negativ auf Ihr Markenimage auswirken.

Tipps zur Umsetzung der Preiserhöhung

Wenn man berechnet hat, bei welchen Produkten eine Preisänderung sinnvoll ist, gibt es noch weitere Tipps, die sicherstellen, dass diese unkompliziert durchgesetzt werden kann.

Auch wenn man nur in wenigen Ausnahmen dazu verpflichtet ist, eine Preiserhöhung anzukündigen, kann es dennoch von Vorteil sein, eine Erhöhung mitzuteilen. Wenn man den Kunden die Gründe für die Preiserhöhung erläutert, handelt man sehr transparent und stärkt so das Vertrauen vom Kunden. Bei der aktuellen Lage mit der Inflation ist eine Preissteigerung nachvollziehbar. Wenn Kunden also schriftlich oder auch telefonisch mit Ihnen in Kontakt treten, so können Sie versuchen, die Preiserhöhung sachlich zu rechtfertigen.

Ebenfalls kann man als Grund für die Erhöhung eine Kostensteigerung im Unternehmen angeben, wie die Preiserhöhung von Rohstoffen. Somit begründet man das Handeln durch einen äußeren Zwang, wobei man keine Wahl hat und die Preise neu berechnen muss. Auch kann man mit der eingehenden Erhöhung auf die Verbesserung des eigenen Produktes eingehen oder auf zusätzliche Dienstleistungen und deren Kosten. Produkte müssen bekanntlich zunächst produziert werden, wenn Produktionskosten steigen, so müssen Verkäufer selbstverständlich mehr für die produzierte Ware bezahlen.

Besonders wichtig ist, dass man dem Kunden deutlich macht, wieso er trotz der Preissteigerung weiterhin bei einem kaufen sollte. Auch wenn man als Verkäufer Gegenmaßnahmen für die Inflation ergreifen muss, sollte der Kunde dennoch einen Nutzen daraus ziehen. Geben Sie dem Kunden das Gefühl, dass er für mehr Geld auch mehr Leistung bzw. Qualität bekommt. Sollte man keine Verbesserung des Produktes bieten können, kann ein zusätzlicher Service helfen.

Die Ankündigung der Preiserhöhung hat sogar einen weiteren Vorteil:

So kann dies dazu führen, dass kurzfristig die Umsätze steigern. Da die Kunden vorzeitig von der Erhöhung des Preises erfahren, wollen diese vielleicht das Produkt zum aktuellen Preis erwerben. So wird ein neuer Kaufanreiz geboten. Zudem werden die Verbraucher wieder auf das Produkt aufmerksam und eine stockende Geschäftsbeziehung kann so wieder aufleben.

Fazit

Aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage sind viele Online-Händler gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. Neben den steigenden Rohstoffkosten und den Energiepreisen hat sich das Kaufverhalten der Kunden stark verändert. Um während solch einer Situation weiterhin profitabel zu agieren, benötigt man eine Preisstrategie. Mithilfe dieser Strategie ermittelt man die Preiselastizität der einzelnen Produkte. Man versucht bei Produkten mit einer geringen Elastizität den Preis stärker zu erhöhen als bei Produkten mit einer viel höheren Elastizität. Gleichzeitig muss man die Preise der Konkurrenz im Überblick behalten und sich dementsprechend anpassen. Dazu empfiehlt es sich, Werkzeuge zur automatisierten Preisüberwachung in die Unternehmensstrategie einzubauen, wie das Dealavo Preismonitoring Tool.

Preismonitoring Price monitoring

Vor allem im E-Commerce kann es zudem dazu kommen, dass die Preise der Konkurrenz kontinuierlich erhöht oder gesenkt werden, weshalb die Überwachung dieser nicht unterschätzt werden sollte. Gerade bei einer unklaren Marktsituation sollten sich Verkäufer in diesem Bereich deshalb über die Einführung eines automatisierten Systems für Repricing informieren, wie dem Dealavo Preismonitoring & Dynamic Pricing Tool, welches eine sofortige Reaktion auf Preisänderungen ermöglicht.